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Die Feu­er­weh­ren Senn­wald und Gams übten kürz­lich in Haag den Ernst­fall. Rund 70 Per­so­nen stan­den im Ein­satz. Der Senn­wal­der Kom­man­dant merkt zwar den coro­nabe­ding­ten Übungs­un­ter­bruch, den­noch war er zufrie­den. Gelernt sein will auch der Umgang mit Medi­en. Die Schrei­ben­de wur­de des­halb ein­ge­la­den, bei der Übung als Sta­tis­tin mitzuwirken.

 

Über dem Are­al des Lohn­un­ter­neh­mens Hof­män­ner in Haag stieg ver­gan­ge­ne Woche dich­ter Rauch auf. Neu­gie­ri­ge Auto­fah­rer und Pas­san­ten reck­ten ihre Häl­se, um einen Blick auf das Gesche­hen zu erha­schen. Mit einem Gross­auf­ge­bot waren die Feu­er­weh­ren Senn­wald und Gams vor Ort. Eine Bal­len­pres­se war in Brand gera­ten und das Feu­er griff bereits auf das Werk­statt­ge­bäu­de über. Meh­re­re Fahr­zeu­ge der Feu­er­weh­ren stan­den auf dem Hof­platz, meter­wei­se Schlauch war bis zum Bin­nen­ka­nal aus­ge­rollt, um den Brand zu löschen und ein Über­grei­fen des Feu­ers auf benach­bar­te Gebäu­de zu ver­hin­dern. Sama­ri­ter küm­mer­ten sich um Ver­letz­te, wäh­rend Feu­er­wehr­leu­te mit Atem­schutz­mas­ken in der Werk­statt nach einer ver­miss­ten Per­son suchten.

Es handelte sich nur um eine Übung

Mit­ten im Gesche­hen stand Mar­co Ber­tol­di, Kom­man­dant der Senn­wal­der Feu­er­wehr, und beob­ach­te­te das Gesche­hen auf­merk­sam. Denn: Es han­del­te sich zum Glück nur um eine Ein­satz­übung. «Wir üben für Ihre Sicher­heit», stand auf einem gel­ben Falt­si­gnal am Stras­sen­rand. Rund 70 Ange­hö­ri­ge der Feu­er­weh­ren Senn­wald und Gams sowie der Feu­er­wehr­sa­ma­ri­ter nah­men an der Übung teil.

Feuerwehrangehörige werden im Umgang mit Medien geschult

Gelernt sein will auch der Umgang mit Medi­en. Die Schrei­ben­de wur­de des­halb ein­ge­la­den, bei der Übung als Sta­tis­tin mit­zu­wir­ken. Der Kom­man­dant woll­te sehen, wie die Feu­er­wehr­leu­te auf eine etwas über­trie­ben hart­nä­cki­ge Jour­na­lis­tin reagie­ren, die inmit­ten der Gefah­ren­zo­ne her­um­spa­ziert, Fotos macht und Fra­gen stellt.

In der heu­ti­gen Zeit der mög­lichst schnel­len Online-Bericht­erstat­tung zie­hen sol­che Gross­ereig­nis­se im Ernst­fall schnell ein­mal Jour­na­lis­ten oder aber Pri­va­te, die als soge­nann­te Leser­re­por­ter fun­gie­ren, an. Wie mit sol­chen Leu­ten umzu­ge­hen ist, ler­nen Feu­er­wehr­an­ge­hö­ri­ge in der Aus­bil­dung. Die Ver­ant­wort­li­chen der Feu­er­wehr Senn­wald bau­ten die­sen Aspekt des­halb in die Übung ein.

Im Ernstfall gibt nur der Einsatzleiter Auskunft

«Kön­nen Sie mir sagen, was hier pas­siert ist?», fragt die Schrei­ben­de, die mit Foto­ka­me­ra in den Hän­den als Sta­tis­tin mit­wirkt, den mit Warn­wes­te mar­kier­ten «Offi­zier Front» der Gam­ser Feu­er­wehr. «Gehen Sie bit­te zum Ein­satz­lei­ter», sagt er. Sei­ne Reak­ti­on ist rich­tig, denn Aus­kunft geben soll in einem Ernst­fall nur der Ein­satz­lei­ter oder eine durch ihn bestimm­te Per­son, erklärt Mar­co Ber­tol­di, Kom­man­dant der Feu­er­wehr Senn­wald. Je nach­dem wird ein Medi­en­spre­cher der Poli­zei aufgeboten.

Nach einem wei­te­ren Ver­such der Jour­na­lis­tin, aus nächs­ter Nähe spek­ta­ku­lä­re Fotos des Bran­des zu schies­sen, wird sie auf Anwei­sung des Ein­satz­lei­ters aus der Gefah­ren­zo­ne begleitet.

Übungsbetrieb war wegen Corona eingestellt

Der Senn­wal­der Kom­man­dant war im Gros­sen und Gan­zen zufrie­den mit sei­nen Leu­ten, wie er bei der Bespre­chung nach der Ein­satz­übung beton­te. «Man lernt nie aus, des­halb üben wir», sagt er im Gespräch mit dem W&O.

«Man merkt, dass der Übungs­be­trieb im ver­gan­ge­nen Jahr wegen Coro­na ein­ge­stellt oder zumin­dest auf ein Mini­mum redu­ziert war.» Aber es sei den­noch gut gear­bei­tet wor­den. Der Ein­satz­lei­ter habe die rele­van­ten Punk­te vor Ort erkannt und die Auf­ga­ben ver­teilt, so dass jeder etwas tun konnte.

Im Ernstfall ist eine Feuerwehr zu wenig

Weil im Ernst­fall bei einem sol­chen Gross­ereig­nis eine ein­zel­ne Feu­er­wehr nicht genü­ge, kommt ab Alarm­stu­fe 2 die benach­bar­te Feu­er­wehr zur Unter­stüt­zung. «Nach einer kur­zen Instruk­ti­on kön­nen wir dann einen Teil der Arbeit abge­ben», so der Kommandant.

Die­se Zusam­men­ar­beit inner­halb des Bezirks wird regel­mäs­sig geübt. «Wir machen zwei sol­che Ein­satz­übun­gen pro Jahr, ein­mal mit der Feu­er­wehr Gams und ein­mal mit Grabs», so Ber­tol­di. Eine sol­che Übung vor­zu­be­rei­ten gibt eini­ges an Arbeit.

«Wir machen uns Gedan­ken, was wir üben wol­len und wo wir ein ent­spre­chen­des Sze­na­rio ein­rich­ten kön­nen. Wir sind dar­auf ange­wie­sen, dass wir für Übun­gen Pri­vat­area­le, öffent­li­che Ein­rich­tun­gen und Fir­men­ge­bäu­de nut­zen dürfen.»

Er habe dies­be­züg­lich bis jetzt aber stets posi­ti­ve Erfah­run­gen gemacht.

Aus dem Werdenberger&Obentoggenburger vom 24. August 2021. Bericht und Bil­der: Corin­ne Hanselmann

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